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UP Teampiloten auf Biwak-Tour mit dem KANGRI X / Teil 2

Donnerstag, 25 Juli 2024

Nachdem das Wetter eher abenteuerlich war auf den ersten sechs Tagen ihrer Reise, hatten Benno Schmidt und Max Lorenz einen herrlich entspannten Abschluss ihrer Tour. Hier Bennos Bericht...

UP Teampiloten auf Biwak-Tour mit dem KANGRI X / Teil 2

Tag 7

Der letzte Tag unserer Tour verlief unspektakulär: Wir wachten morgens im Tal auf, denn für Schlafen am Berg war das Wetter leider nicht gut genug gewesen. Ein letzter Hike zum Startplatz, mit dem Ziel, möglichst nahe an den Luftraum von Annecy zu fliegen, um Max dort zum Bus zu bringen. Mit Google Earth war schnell eine passende Landewiese gefunden, die wir beschlossen im Idealfall anzufliegen. Sehr im Gegensatz zu gestern, wo wir mit starker und bockiger Thermik zu ringen hatten, waren die Bedingungen heute sehr soft. Zahlreiche Bastelstellen zwangen uns zum Langsamfliegen und nur mit einer gehörigen Portion Geduld gelang es uns, an Klippen soarend, zeitweise Überschattungen zu überbrücken und unseren Flug nach Annecy zu schaffen. Highlight: Die Ridge kurz vor dem Luftraum, die nachmittags immer voll in der Sonne steht und saftiges Steigen im Geradeausflug verspricht. Nah an der Klippe entlangfließend begegneten wir hier einer großen Gruppe von Trail-Läufern, die erstaunt stehenblieben als wir in voller Geschwindigkeit (und steigend!) an Ihnen vorbeisausten.


Pünktlich um 4 Uhr Nachmittags (ich hatte mir einen Wecker gestellt, um nicht etwa vor lauter vertieftem Fliegen den Zeitpunkt zum Landen zu verpassen) hatten wir unser Ziel erreicht und vernichteten mit hohen Wingovern und Spiralen unsere Höhe, um kurz danach glücklich auf unserer Landewiese aufzusetzen. Wie schön am letzen Tag noch einmal das gesetzte Ziel zu erreichen, wie elegant mit dem Gleichschirm zum Bus zu reisen! Erfüllt und ehrfürchtig vor den Erlebnissen der letzten Tagen packten wir unsere sieben(hundert) Sachen, schwangen ein letztes Mal den inwzwischen vertraut-schweren Rucksack auf unsere Rücken und gönnten uns ein letztes Bad im See, um den Schweiss des Hikes abzuwaschen. Ein herrlicher Abschluss für eine herrliche Tour!


Abschliessen kann ich nur die Gedanken von Tag 6 wieder aufgreifen: Wie kann es nur sein, dass ein so kleines Packerl auf unseren Rücken es uns ermöglicht, wie Vögeln durch die Lüfte zu gleiten, Höhe zu gewinnen und mühelos auf den höchsten Bergen zu landen? Nie wird es aufhören, mich Wunder zu nehmen, dass so etwas möglich ist. Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllen mich wenn ich drüber nachdenke: Der uralte Traum vom Fliegen ist für uns erfüllt. Was für ein Privileg, was für ein Wunder!


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